Musik ist nicht bloß graue Notentheorie, nirgendwo! Erst recht nicht am 13. Juni in St. Remberti in Schwachhausen. Alle 1. Klassen aus der Grundschule Freiligrathstraße mit insgesamt ca. 90 Kindern ließen wir an dieser Erkenntnis teilhaben und stellten mehrere Stationen bereit, die die Vielfalt von Musik erlebbar machten. Alle 4 Klassen wechselten dann im Klassenverband im Laufe des Vormittags von einer Station zur nächsten.
Eine unserer Stationen beschäftigte sich mit Musik und Bewegung. Warum nicht einmal zu Musik richtig abtanzen und wild bewegen? Aber wie will mein Körper sich bei verschiedenen Musikrichtungen bewegen? Schnell begriffen die Schüler*innen, dass es an ihnen selbst lag. Selbst empfinden, bewegen und springen, hüpfen, mit den Füßen stampfen, Pirouetten drehen oder auch mal nur wippen. All das und mehr kann Musik in einem auslösen, wenn unsere Hauptamtliche Anja loslegt.
Eine halbe Stunde später und eine Rotation der Gruppen mehr, hieß es nun ein Musikinstrument entdecken – wann hat man schonmal die Chance, das zu tun? Die Kirchenmusikerin der Rembertigemeinde, Lea Voßgerau, stellte die Orgel vor. Tasten so weit das Auge reichte, mehr als beim Klavier. Die Bedeutung dieser verwirrend vielen Röhren wurde geklärt, an den Registern wurde gezogen, mit den Füßen wurden Pedale getreten, in die Tasten wurde gehauen, ganze Stücke wurden gespielt. Die herantretenden Klassen, die mittlerweile näher an Lea standen, als sie vor den Noten saß, brachen in schieren Tatendrang aus, als auch sie sich einmal an diesem übergroßen, bis zu dem Tag unnahbaren Instrument ausprobieren durften.
So ein erlebnisreicher Tag ist anstrengend. Darum folgte jetzt eine Frühstückspause, bevor es weiterging.
Malen nach Zahlen war der Klasse bekannt, aber Malen nach Musik war eine neue Erkenntnis wert. Jule aus der Rembertigemeinde, die mit PiKS dieses Projekt ermöglicht hatte, legte mit unserem FSJler Maik den Schüler*innen die Pinsel und Farben in die Hand und die Devise lautete: Augen geschlossen oder offen, vertraue auf dein Gefühl und male das, wozu dich die Musik bewegt. Dabei entstanden diverse Bilder, die natürlich die Klassen am Ende sicher verpackt in Umschlägen mitbekamen.
Zum Schluss ging es nur noch darum, der Musik zu lauschen, denn unser zweiter FSJler Arian brachte sein Cello mit. Was für Bilder haben wir bei Musik im Kopf? Oder was riechen wir? Es gibt mehrere und verschiedene Arten der Assoziation, die Musik einem unterbreitet. Wir erkennen erst im Laufe der Zeit unseren Typus und können in dieser Zeit uns zurücklehnen, die Augen schließen und einfach zuhören.
Am Ende, in einem gemeinsamen Chor, sangen die vier Klassen mit ihrer Lehrerin noch Lieder in der Kirche, bis sie sich bei bestem Sonnenschein auf den Weg zurück in die Schule machten.
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